Erneut nutzten Mitglieder des Fördervereins die Möglichkeit einer exklusiven Preview vor der eigentlichen Vernissage der aktuellen Ausstellung im Dieselkraftwerk. Noch bis zum 16. Juni 2019 sind dort mehr als 100 Skulpturen, grafische Werke, Collagen und Drucke von Friedrich Bernhard Henkel zu sehen.
Der inzwischen 82-Jährige, der gemeinsam mit dem Kurator Jörg Sperling durch die Ausstellung führte, blickt auf ein mehr als 60-jähriges künstlerisches Schaffen zurück. In den 1950er Jahren gefördert von Waldemar Grzimek, später dann Meisterschüler bei Fritz Cremer, genoss er als junger Mann den so gewonnen Zugang zu modernsten künstlerischen Verfahren, intellektuellen Auseinandersetzungen und auch vielen Reisen jenseits des eisernen Vorhangs.
Henkel wuchs in der Rhön auf und entdeckte bereits als Kind die nicht fassbare Wucht und Mächtigkeit, die von Bergen, Basalttürmen, Hügelketten und Tälern – also von Landschaften – ausgehen können. Diese Landschaftsfiguren, so Henkel, hätten sein gesamtes späteres Schaffen geprägt. Und so ging er stets vor: Erst skizzierte er vor Ort diese Eindrücke, fertigte später im Atelier Collagen aus Papier, Holz und Gesteinen davon an und ging dann daran, die so mehrfach gebrochene Landschaft in eine Skulptur zu verwandeln. Dabei, so hebt Jörg Sperling, Kustos im BLMK, hervor, stehen die Grafiken und Collagen nicht wie bei anderen Künstlern neben den bildhauerischen Werken, sondern bilden bei Friedrich B. Henkel eine gleichwertige „Familienzusammengehörigkeit“.
In der Ausstellung finden sich für diese Dreiergebilde „Zeichnung-Collage-Skulptur“ mehrere Beispiele: So unter anderem die aus den 1970er Jahren stammenden Werke „Rumänische Heuhaufen“, die Felsenstädte in Kappadokien, die er 2012 für sich entdeckte oder die 1982 entstandenen „Vegetativen Landschaften“ seiner Wahlheimat Biesenthal bei Bernau.
Der agile, wortgewandte Friedrich B. Henkel wird zur Finissage am 16. Juni, 16 Uhr, erneut im Gespräch mit Kurator Jörg Sperling Rede und Antwort stehen, natürlich auch den Besuchern.
Die nächste Preview für Fördervereinsmitglieder ist am Freitag 17. Mai, 18 Uhr, vor der Ausstellung „Papier ist (un)geduldig“ erneut mit Jörg Sperling vorgesehen. Diese Ausstellung mit selten gezeigter Rollomalerei, Künstlerbüchern und Künstlerplakaten aus den Sammlungsbeständen des BLMK ist zugleich die letzte von Jörg Sperling kuratierte Ausstellung, bevor der langjährige Kustos des BLMK in den wohlverdienten Ruhestand geht.