Am 26. Mai 2018 unternahm der Förderverein eine Kunstfahrt nach Potsdam zum Besuch des Museums Barberini und der Ausstellung „Max Beckmann – Welttheater“, die in Kooperation mit der Kunsthalle Bremen gezeigt wird. 25 Mitglieder und Gäste hatten sich für diese Reise angemeldet, die zunächst auf den Potsdamer Pfingstberg führte, wo Friedrich Wilhelm IV. wegen der schönen Aussicht, die sich auch heute noch über Potsdam bietet, das „Belvedere“ hatte errichten lassen. Eine Doppelturmanlage nach Vorbildern der italienischen Renaissance ermöglicht den freien Blick in alle vier Himmelsrichtungen. Den umgebenden Park hatte der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné geplant. Darin befindet sich am Fuße des Belvedere auch der Pomonatempel, das Erstlingswerk des später berühmten Architekten Carl Friedrich Schinkel.
Mit italienischem Barock dagegen verzitierte Architekt Carl von Gontard im Auftrag von Friedrich dem Großen den Bau eines Bürgerhauses nach römischen Vorbild am Alten Markt von Potsdam. Das Palais Barberini beherbergt heute Potsdams neues Museum und zum Zeitpunk unseres Besuches die Ausstellung „Max Beckmann – Welttheater“, welche die Kunstverein-Mitglieder im Rahmen einer fachkundigen Führung erleben durften. Die Ausstellung präsentierte 112 zum Teil selten gezeigte Kunstwerke, vorrangig aus den Beständen der Kunsthalle Bremen, aber auch aus weiteren bedeutenden deutschen und internationalen Museen und Privatsammlungen.
Max Beckmann (1884 – 1950) war fasziniert von der Welt des Theaters, des Zirkus, des Karnevals und der Varietés. Er verstand die Darbietungen und die Darsteller in ihren verschiedenen Rollen als Schauspieler, Akrobaten, Clowns und Tänzer als Metaphern für menschliche Beziehungen und für das Weltgeschehen. Deshalb bevölkern sie zahlreiche seiner Gemälde, Druckgraphiken und Zeichnungen oder finden sich in seinen Skulpturen wieder, und oft schlüpft er sogar selbst in die Rolle eines Harlekins, Schauspielers oder nächtlichen Varieté-Besuchers. Seine Bilder vermitteln so seine Idee von der Welt als Bühne.
Und so kehrten die Kunstreisenden aus Cottbus mit vielen neuen Eindrücken und Anregungen aus Potsdam zurück. Ein besonderer Dank gilt dem 2. Vorsitzenden des Vereins, Dr. Hans-Georg Luh, der diese Ausfahrt organisiert hat.